Regionalpokal-Wunder knapp verpasst

Mittwoch, 03 Juni 2015, FTW - Germania Weilbach, 1:3 (1:2)

2002er vertreten den Kreis Wiesbaden im Regionalpokal hervorragend

In den letzten Wochen jagte ein Highlight das Andere und das Team der D1 kam kaum zum Verschnaufen. Dank des Erfolges im Finale des Kreispokals am 1. Mai durften wir am heutigen Mittwoch im Halbfinale des Regionalpokals spielen. Hier messen sich die jeweiligen Kreispokalsieger aus den Kreisen Rheingau-Taunus, Maintaunus, Limburg/Weilburg und Wiesbaden. Die Auslosung ergab die Partien: Freie Turnerschaft Wiesbaden gegen Germania Weilbach und JFV Dietkirchen/Offheim gegen den SV Wehen.

Die Germania wurde in der abgelaufenen Saison hinter dem VfB Unterliederbach Zweiter in der Gruppenliga Wiesbaden. Gemäß den Tabellenständen also die stärkste Mannschaft unter den vier Halbfinalisten und sicherlich gegen den einzigen Kreisligisten Favorit. Doch das Team der Freien hat sich in den letzten Spielen eine Mentalität erarbeitet, die es zurzeit wohl jedem Gegner schwer machen würde.

Vor dem Spiel und während der Aufwärmphase machten die Jungs der FTW noch keinen konzentrierten Eindruck, doch kaum war das Spiel angepfiffen, wurde der 6. Gang eingelegt. Bereits nach 2 Minuten konnte Till die Drangphase mit dem 1:0 krönen. Weilbach ließ sich allerdings hierdurch nicht aus der Ruhe bringen und bekam das Spiel recht schnell in den Griff. Die Spielanlage beider Teams war relativ ähnlich, der Gast verfügte aber durch die Bank über höhere technische Qualität. Somit war Weilbach feldüberlegen und konnte nach nur 7 Minuten zum 1:1 ausgleichen. Schnell machte der Gegner zudem eine Schwäche der Heimmannschaft aus, indem sie immer wieder Diagonalbälle hinter die Abwehrreihe einstreuten. Dabei war überhaupt nicht das starke Einrücken der Außenverteidiger das Problem, aber das Unterlaufen dieser teilweise lange in der Luft befindlichen Bälle. Mitte des ersten Durchgangs fiel dann das verdiente 2:1 für den Gast. Aber die Freien hielten in jeder Sekunde voll dagegen und verkauften sich sehr teuer. Immer wieder kleine Nadelstiche sorgten dafür, dass die Germania sich nicht in Sicherheit wiegen konnte.

Nach der Pause entwickelte sich das Spiel dann völlig offen. Natürlich blieb Weilbach aufgrund der Klasse stets gefährlich, aber die Freien zeigten auf dem Platz, dass sie innerlich an die Sensation glaubten. Dabei bewiesen sie einmal mehr, dass sich die Spieler auch in puncto Cleverness entwickelt haben. Nicht der Hurra-Stil, der womöglich zum vorentscheidenden 1:3 und 1:4 geführt hätte, wurde gepflegt, sondern zielstrebiges Offensivspiel mit aufopferungsvollem Kampf nach Ballverlusten. Zudem registriert das Team mittlerweile nur noch Auswechslungen von Stammkräften wie Alessio, Ole oder Philip, aber diese Wechsel werfen es nicht mehr um. Till und Leo sowieso, aber auch Filip in dieser Verfassung und Frederick übernehmen mittlerweile Verantwortung. Und die Einwechselspieler sind bereits die gesamte Saison keine Schwächung, sondern wertvolle Ergänzungen, um das Niveau während des Spiels hochzuhalten. So gelang es den 2002ern die zahlreichen Eltern am Spielfeldrand zu emotionalisieren und den Glauben auf den Ausgleich zu übertragen. Just nach der Umstellung auf eine etwas offensivere Formation etwa 6 Minuten vor Schluss brachte Weilbach einen Angriff zum 1:3 durch. Nur kurz zuvor konnte die Heimmannschaft eine große Chance mit Tohuwabohu im Strafraum der Gäste nicht nutzen.

Der Sieg der Germania aus Weilbach geht völlig in Ordnung, aber die Freien haben sich dank dieser Leistung mehr als nur beiläufige Anerkennung verdient. Die Mannschaft spielt nun seit fast 6 Wochen auf ähnlich hohem Niveau, die Leistungen sind also keine Eintagsfliegen. Dabei wurden wichtige Entwicklungsschritte hinsichtlich Einstellung, technischer Fertigkeiten und individualtaktischer Fähigkeiten gemacht. Die erfolgreiche Umsetzung erfolgte aber nicht nur gegen Kreisligisten, sondern auch gegen erstklassige Gruppenligisten wie die TSG Kastel oder den heutigen Gegner.

Ausblick

Wir beobachten das kommende Wochenende. Es wird aber noch Testspiele für das Großfeld im Juni geben.

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Text: Christoph Koch